Nähen, Schrauben, Verpacken – Frauen haben über Jahrhunderte zu Hause für Auftraggeber aus der Industrie gearbeitet. Das Projekt „Heimarbeit in Vorarlberg – Wirtschaftswunder am Küchentisch“ macht, mit einem Schwerpunkt auf der Zeit nach 1945, die Leistungen von Frauen sichtbar, befasst sich unter anderem mit dem Rollenverständnis, dessen Auswirkungen auf den Alltag und mit Arbeitsformen im ländlichen Raum. Die Historikerin Andrea Komlosy erforscht seit Jahren die Auffassungen und Bewertungen des Begriffs Arbeit inner- und außerhalb Europas. Sie sagt: „Mit der Industrialisierung wurde Arbeit, die unbezahlt oder bezahlt in der Familie, im Haus und in der Selbstversorgung erbracht wurden, zunehmend abgewertet und nicht mehr als Arbeit wahrgenommen.“Andrea Komlosy ist außerordentliche Universitätsprofessorin am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien und international als Gastdozentin tätig. In Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Dornbirn und dem Archiv für Frauen-, Geschlechter-, und Sozialgeschichte Ostschweiz.