buchstäblich vorarlberg

Einblicke in die Sammlung des vorarlberg museums

Das Vorarlberger Landesmuseum – heute vorarlberg museum – wurde im Jahr 1857 gegründet und ist damit eines der ältesten Museen im Bodenseeraum. In seinen Depots lagern heute über 160.000 Objekte aus den Bereichen Archäologie, Kunst, Volkskunde und Geschichte. Die Ausstellung buchstäblich vorarlberg präsentiert Bedeutsames und weniger Bedeutsames aus dem reichen Bestand des Museums und illustriert damit ein Stück Sammlungs- und Zeitgeschichte. Den Anfang macht unter a wie "angelicamad" eine Serie von Stichen der Künstlerin Angelika Kauffmann, deren Vater aus dem Bregenzerwald stammte. Der Münzschatz von Sonderberg – z wie zahla – beschließt die Ausstellung. Dazwischen reihen sich strikt nach dem Alphabet geordnet Architekturmodelle, Fotografien, Heiligenfiguren, Schwertknäufe, Trachtenhauben und vieles mehr.

Idee und Konzept: Tobias G. Natter
Konzepterweiterung und Umsetzung: Theresia Anwander, Ute Denkenberger, Natalie Ellwanger, Susanne Fink, Gerhard Grabher, Stefan Graf, Silvia Groß, Magdalena Häusle-Hagmann, Martin Kohlbauer, Johanna Kreis, Cornelia Mathis-Rothmund, Hubert Matt, Peter Melichar, Verena Petrasch, Ute Pfanner, Michaela Reichel, Andreas Rudigier


Ein Museum für alle!

inklusive Stationen

Brailleschrift, Gebärdensprache, Tastobjekte und Texte in einfacher Sprache: Die vier neuen Stationen in der Ausstellung buchstäblich vorarlberg sind auf die Anforderungen von Menschen mit Unterstützungsbedarf abgestimmt. Damit ist das vorarlberg museum dem Ziel, ein Museum für alle zu sein, einen großen Schritt nähergekommen. 

Inhaltlich gehen die Station auf zwei Schwerpunkte des vorarlberg museums ein: die Archäologie und die Kunstsammlung. Die erste Station widmet sich der römischen Keramik und ist in einen Textteil (in einfacher und leichter Sprache sowie Brailleschrift), einen Hör- und einen Tastteil gegliedert. Auf einem Bildschirm wird der Text zusätzlich in Gebärdensprache dargestellt. Der/Die Besucher*in kann bei dieser Station eine originale Keramikschale anfassen, die aus mehreren Scherben wieder zusammengesetzt wurde.

Die zweite Station widmet sich der mittelalterlichen Skulptur am Beispiel des Heiligen Gallus. Das Besondere hier: Das Bild der Heiligenlegende, in der Gallus mit dem Bären kämpft, wurde als Tastbild umgesetzt und kann so erfühlt werden. Außerdem kann die Figur des Heiligen Gallus, eine genaue 3D-Replik des Originals, er- und somit begriffen werden.  Eine einführende Station jeweils am Beginn und Ende der Ausstellung buchstäblich vorarlberg erklärt, was in dieser gezeigt wird: Nämlich ein Ausschnitt aus der Sammlung des vorarlberg museums, alphabetisch geordnet von A wie angelicamad (Stiche von Kauffmann-Gemälden) bis Z wie zahla (Münzschatz vom Sonderberg). 

Jedes Modul ist sowohl von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung und von Menschen unterschiedlichen Alters nutzbar. Durch eine moderne Architektur der Stationen ist es auch für Rollstuhlfahrer*innen möglich, nahe ans Objekt zu kommen.

In Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Vorarlberg, Mensch Zuerst Vorarlberg und dem Vorarlberger Landeszentrum für Hörgeschädigte, Gestaltung: look!design Graz.

Presse

Inklusive Stationen in der Ausstellung buchstäblich vorarlberg, Fotos: Daniel Furxer


I wie ICH - Susi Weigel

Ausstellungsvitrine

Susi Weigel (1914–1990) gehört zu den wichtigsten Illustrator*innen Österreichs. Ganze Generationen sind mit ihren Bildgeschichten und Kinderbüchern, mit von ihr gestalteten Schokolade-Schleifen und Lesehilfen aufgewachsen. Mit der Autorin Mira Lobe (1913–1995) schuf Susi Weigel nicht nur zahlreiche Fortsetzungsgeschichten für die Kinderzeitung Unsere Zeitung, sondern auch 45 Kinderbücher – von Der Tiergarten reißt aus! (1953) bis Michi fliegt um die Welt (1990). Lobes Part war der Text, Weigels das Bild. Inmitten der gemeinsamen Schaffensperiode findet sich ihr größter Wurf: Die Geschichte vom rosa gemusterten Kerlchen, das kleinkarierte Bevormundung meistert (Das kleine Ich bin ich, 1972). 


Zur Ausstellung Ich bin ich. Mira Lobe und Susi Weigel


Präsentation der Werkausgabe und des Nachlasses vom 27. April zum Nachhören

Ş wie Şurdum

Werkausgabe und Ausstellungsvitrine

„Seine Gedichte haben einen selten gehörten Ton“, schreibt Michael Köhlmeier im Vorwort zu Şurdums erstem Gedichtband „Unter einem geliehenen Himmel“ (1988). 

Kundeyt Şurdum – eine der wohl wertvollsten und gleichsam frühesten Stimmen der interkulturellen deutsch-türkischen Literatur – prägte mit seiner Lyrik das Literaturbild Vorarlbergs nachhaltig. 

Die Ergebnisse der mehrjährigen Forschungsarbeit in Zusammenarbeit mit dem Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek fließen die Dauerausstellung „buchstäblich vorarlberg“ des vorarlberg museums ein und bilden die Grundlage für die neu erschienene Werkausgabe, die sämtliche Gedichte, Hörspiele, Reden und Prosatexte von Şurdum erstmalig gesammelt zugänglich macht.

Zur Werkausgabe
Presse

Ausstellungsansichten/Fotos: Markus Tretter