Kontakt
Dr. Peter Melichar
Geschichte
p.melichar@vorarlbergmuseum.at
+43 5574 460 50 523
Das Land Vorarlberg hat 2003 beschlossen, alle Kulturgüter, die während der NS-Zeit den Eigentümern entzogen worden waren und sich heute im Eigentum des Landes Vorarlberg befinden, den jeweiligen Rechtsnachfolgern zurück zu geben. Das vorarlberg museum hat 2009 die Erforschung problematischer Provenienzen seiner Sammlung in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse seit September 2010 in Form eines Berichtes vorliegen.
Dabei wurde ein Fall einer Vermögensentziehung entdeckt, der bislang unbekannt gewesen war. Dabei handelt es sich um das Eigentum von britischen Staatsangehörigen, denen die Villa Wellenau bei Bregenz gehörte. Die Bewohner übersiedelten 1938 in die Schweiz und die Villa wurde samt Inventar als „Feindvermögen“ zwangsverwaltet. Als 1942 der Abwesenheitskurator die Villa Wellenau räumen ließ, um Bombenopfer einquartieren zu können, wurde das Mobiliar teilweise in Bregenz versteigert. Bei diesem Anlass erwarb Adolf Hild, der damalige Leiter des Gaumuseums Bregenz, einige Objekte, etwa 20 Gemälde und Zeichnungen und einen Teil einer Porzellansammlung.
Nach langen Verhandlungen zwischen den Erbberechtigten konnte der Restitutionsfall im Herbst 2021 abgeschlossen und ein Vertrag formuliert werden. Dabei ging es hauptsächlich um die Aufteilung der Objekte. Die Kulturhäuser Betriebs-GmbH konnte eines der Gemälde, die zu restituieren waren, für das vorarlberg museum ankaufen. Im Jänner 2022 wurde der Vertrag von allen Beteiligten und den Vertretern des Landes unterzeichnet und die Angelegenheit zur Zufriedenheit aller abgeschlossen. Die Rückerstattung der Kulturgüter wurde vor kurzem abgeschlossen