Sie waren Waldhocker, Grenzgänger, Flüchtlinge, Partisanen und Irrläufer. Manche ertranken in der Ill oder im Bodensee, manche wurden hingerichtet oder auf der Flucht erschossen, manche verübten Selbstmord, manche lehnten Gewalt zutiefst ab, andere schossen sich den Weg frei und kämpften für die Befreiung vom Nationalsozialismus. Manche waren Einzelgänger, manche vertrauten auf Helferinnen, manche lebten mit einer falschen Identität, andere verbargen sich unter dem Stallboden. Die Deserteure der Wehrmacht lassen sich in kein einheitliches Bild pressen. Doch sie waren in allen Gestalten eine radikale Minderheit des abweichenden Handelns und des Eigensinns. Vorarlberg war zudem ein Hotspot für Deserteure: Aus dem gesamten deutschen Reich kamen fluchtwillige Soldaten, um die Grenze in die Schweiz zu überqueren.
Der Historiker Peter Pirker erforscht an der Universität Innsbruck das Phänomen der Fahnenflucht aus den deutschen Streitkräften mit Blickpunkt auf Tirol und Vorarlberg und berichtet von der Arbeit in Archiven und Gesprächen mit Angehörigen und Nachkommen von Deserteuren.
Präsenzveranstaltung mit Live-Stream
Eintritt frei
Anmeldung unter T +43 (0)5574/46050 (Mo – Do, 8.30 – 12.00 Uhr), info@vorarlbergmuseum.at oder vor Ort
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