Was wir uns als Kinder spielerisch vorstellen, beschäftigt uns später ganz real: unsere Vorstellungen von den eigenen vier Wänden – deren Lage, Größe, Aussehen, Einrichtung. Für die meisten ist ein Zuhause etwas Selbstverständliches, darüber macht man sich keine prinzipiellen Gedanken. Das mag sich ändern, wenn wir gezwungen sind, zuhause zu bleiben – erst recht, wenn es plötzlich kein Dach über dem Kopf mehr gibt. Die kleine Schau in fünf Vitrinen stellt quasi im Vorbeigehen Fragen nach dem idealen Heim, ausgehend von einer Auswahl historischer Puppenhäuser und Werken von Vorarlberger Künstler*innen.
Grafische Gestaltung: studio haesel
Kuratorin: Ute Denkenberger
Restaurierung: Sylvia Karner
Der Künstler David Murray verwendet dieses Bildmotiv der Serie "Big Cities" (2014) als Kulisse für seinen Kurzfilm "All you want" (2015). Präsentiert wurde der Film u.a. auf dem Filmfestival „Alpinale“ 2015 im vorarlberg museum.
In beiden Werken stellt Murray den Konsum und die Konsumindustrie in Frage. Hinter einer scheinbar schönen Fassade verbirgt sich Verbrechen, die Konsumkultur scheint außer Kontrolle zu sein. Der Mensch zählt nicht mehr als Individuum sondern nur noch als Wesen mit potenzieller Kaufkraft, dessen Wünsche und Bedürfnisse künstlich erzeugt und gesteigert werden. Mit der Freiheit, den neuesten Trend kaufen zu können/müssen, geht aber auch Verbrechen einher: Tiere leiden in Massenhaltungen zum Zweck von Billigleisch, beispielsweise für einen Hot Dog, Menschen leben und arbeiten in unwürdigen Bedingungen, die Umwelt wird ausgebeutet und zerstört.
Im Film "All you want" verwandelt sich eine ruhige Vorstadtkulisse plötzlich zum Ort des Verbrechens. Der Hot Dog steht dabei als Metapher für unser Konsumverhalten und die Massenproduktion, heruntergebrochen auf ein alltägliches Konsumgut. Die Schüsse symbolisieren die Gefahr, die vom System für die Umwelt und für unseren Lebensraum/Gemeinschaft ausgeht.
Für die Werke schafft David Murray ein konstruiertes Bild, eine Art Bühne/Set. In diesem Fall ist das Haus im Original gerade mal ca. 30 cm groß. Das Bild entstand ursprünglich als Dyptichon, mit einer zweiten Arbeit mit ähnlichem Motiv.