„Auf glühenden Kohlen sitzen.“ „Nichts anbrennen lassen." – solche Redewendungen sind Teil unserer Alltagssprache und verweisen auf die Wichtigkeit von Wärme und Hitze im täglichen Leben. Bis zur Elektrifizierung von Haushalten spielten zu befeuernde Öfen aller Art eine wesentliche Rolle: Badeöfen, Backöfen, Bügelöfen, Waschöfen. Wäschepflege, Vorratshaltung und Küchenarbeiten gehörten bis in die 1960er Jahre zu den mühevollsten Arbeiten von Frauen und oft kam es bei der Verwendung von Öfen zu schweren Verletzungen. Der Blick in die Alltagssammlung des vorarlberg museums wird durch Audiobeiträge aus der Dialektsammlung der Tübinger Arbeitsstelle Sprache in Südwestdeutschland und durch historische Fotografien ergänzt.
Was macht Ihnen Angst? Wo fühlen Sie sich sicher? Wer oder was beschützt Sie? Die Strategien im Umgang mit Gefahren haben sich im Laufe der Zeit verändert. Unsere Vorfahren begannen, Hänge zu sichern und Flüsse zu verbauen. Sie gründeten Feuerwehren und Versicherungen, die Polizei wachte und wacht über die Einhaltung der Regeln. Mittlerweile scheint die größte Bedrohung für den Menschen der Mensch selbst zu sein: Klimakatastrophen, Kriege, die Pandemie. Sicherheit hat in erster Linie mit Vertrauen zu tun – früher in den lieben Gott, heute in den Staat. Wie sicher fühlen Sie sich? Begeben Sie sich durch diese Ausstellung … Auf eigene Gefahr.
Mit freundlicher Unterstützung von Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport,Vorarlberger Landes-Versicherung V.a.G, Josko Fenster & Türen GmbH und ÖWD.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe C4 Architekten – Max Fohn, Helmut Pfanner, Karl Sillaber und der Tiroler Friedrich Wengler – gelten als Pioniere des neuen Bauens. Ihr erstes Projekt, die Volksschule Nüziders (1960–63), ist ein Schlüsselwerk des modernen Schulbaus in Vorarlberg, auf das weitere Schulbauten folgten (Volksschule Hasenfeld/Lustenau, HAK Bregenz, Hauptschule Nenzing). Weniger bekannt sind die Ein- und Mehrfamilienwohnhäuser, Büro- und Gewerbegebäude sowie Frei- und Hallenbäder, die in der gemeinsamen Schaffensperiode von 1960 bis 1979 in Tirol und Vorarlberg entstanden. Sie alle sind wichtige Zeugen moderner Architektur und werden in der ersten monografischen Ausstellung über das Werk der C4 Architekten und im begleitenden Katalog präsentiert.
In Zusammenarbeit mit dem Architekturzentrum Wien.
Was wir uns als Kinder spielerisch vorstellen, beschäftigt uns später ganz real: unsere Vorstellungen von den eigenen vier Wänden – deren Lage, Größe, Aussehen, Einrichtung. Für die meisten ist ein Zuhause etwas Selbstverständliches, darüber macht man sich keine prinzipiellen Gedanken. Das mag sich ändern, wenn wir gezwungen sind, zuhause zu bleiben – erst recht, wenn es plötzlich kein Dach über dem Kopf mehr gibt. Die kleine Schau in fünf Vitrinen stellt quasi im Vorbeigehen Fragen nach dem idealen Heim, ausgehend von einer Auswahl historischer Puppenhäuser und Werken von Vorarlberger Künstler*innen.
Der Atlantik Südspaniens und die unmittelbare Umgebung waren in den letzten Lebensjahren des Vorarlberger Malers Heinz Greissing ein künstlerisches Hauptmotiv. Intensive Bilder der wilden See sind entstanden, in den Farben des Lichtwechsels von morgens bis abends, mit den Bewegungsabläufen von Ebbe und Flut, dem Schäumen der Wellen in graugrün bis dunkel bei Sturm. Die sich fortwährend verändernden Lichtverhältnisse und ständige Bewegung stellte Greissing in den für ihn typischen Streifenbildern dar. Daneben sind in der Ausstellung auch großformatige Bilder ohne Streifen zu sehen sind, die die Ruhe und das Gefühl endloser Weite des Atlantiks ausstrahlen. Verhinderte starker Wind das Malen am Strand, wandte sich der Künstler den Pinien und Schirmföhren der Umgebung zu. Das Meer, die Bäume, letzte Bilder – eine Hommage an den großartigen Maler, der im Alter von 87 Jahren im Mai 2020 verstorben ist.
Seit 35 Jahren malt und zeichnet der Tiroler Künstler Nino Malfatti ausschließlich Berge. Seine Bilder eignen sich nicht für die Tourismuswerbung. Es geht dem 1940 in Innsbruck geborenen Künstler nicht um die Idylle. Den Teilnehmer der Documenta Kassel interessieren die wechselnden Lichtverhältnisse und Schattenwürfe, die räumlich-atmosphärische Wirkung des Gebirges. Ganz altmodisch skizziert und fotografiert der exzellente Bergsteiger bei seinen Touren die Wölbungen, Strukturen, Felsbrüche, die Farben und Formationen der Berge. Nach diesen Skizzen und Fotografien entsteht im Berliner Atelier die Landschaftsmalerei. 90 teils großformatige Bergansichten aus Tirol und Vorarlberg sind in der bislang größten Malfatti-Ausstellung zu sehen.
In fünf Kapiteln schlägt die Ausstellung eine Brücke vom Sammlungsschwerpunkt „Berge“ zu den acht künstlerischen Positionen, die im Rahmen des zweiwöchigen SilvrettAtelier Montafon 2020 im Vorarlberger Hochgebirge entstanden sind. Die ausgewählten Werke illustrieren den unterschiedlichen Zugang von Künstler*innen zum Gebirge. Es geht um Sehnsuchtsorte, Gipfelsiege, aber auch um Eingriffe der Tourismuswirtschaft in die Natur. Gezeigt werden Bergansichten bekannter Alpinisten ebenso wie klassische Land Art-Projekte, witzige Nachbildungen berühmter Gipfel als „mountains to go“ oder fotografische Panoramen unserer domestizierten Hochgebirgslandschaft.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
„Vielleicht sind Hauptwege Umwege, die Nebenwege zu Hauptwegen machen?“, notierte Gesine Probst-Bösch (1944–1994) Anfang der 1990er über ihren persönlichen Zugang zur Malerei. Und weiter: „Sollte aber nicht jeder Weg so begangen werden, als sei er der Hauptweg und als sei der Gehende ohne Schuhwerk?“. Die Metaphorik der sich barfuß voran tastenden Künstlerin, die sich in ihrem komplexen Spätwerk nochmals unbekannten Routen malerischen Schaffens zuwendet, illustriert ihre ausgeprägte Sensibilität und Emotionalität, die sich in den Arbeiten deutlich niederschlägt.
Nach der Ausstellung „2000 Meter über dem Meer. Vorarlberg, Silvretta und die Kunst“ im Frühjahr 2021 im vorarlberg museum kehren die Werke des „SilvrettAtelier Montafon 2020“ ins Montafon zurück. Im Rahmen der Ausstellung sind ab dem 17. September 2021 Werke der neun Künstler*innen im Kunstforum Montafon in Schruns zu sehen.
Auf 2.010 Metern Höhe entstanden im Rahmen des SilvrettAtelier Montafon im Sommer 2020 beeindruckende Kunstwerke. Zwei Wochen lang lebten die Kreativen in der Nova Stoba auf der Versettla, um sich künstlerisch mit den Gegebenheiten vor Ort auseinanderzusetzen. Eine kleine Auswahl dieser spannenden Mischung unterschiedlicher Ausdrucksformen, denen sich die neun Künstler*innen gewidmet haben, war bereits im Frühjahr 2021 im vorarlberg museum in Bregenz ausgestellt. Nun kehren die Werke an den Ort zurück, an dem sie entstanden sind. Oder zumindest in das Tal.
In der Ausstellung zum zwölften SilvrettAtelier sind Werke von folgenden Künstler*innen zu sehen: Regula Dettwiler (geb. 1966, CH), Markus Hiesleitner (geb. 1981, AT), Franz Stefan Lun (geb. 1980, AT), Sabine Marte (geb. 1967, AT), Micha Payer & Martin Gabriel (geb. 1979/1976, AT), Roman Pfeffer (geb. 1972, AT), Isa Schmidlehner (geb. 1971, AT) und Projektleiter Roland Haas (geb. 1958 AT).
Dauer der Ausstellung
25. Juni 2021 bis 5. August 2021
Vernissage am 24. Juni, 19.00 Uhr mit Anmeldung unter info@allerart-bludenz.at
Galerieöffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag sowie Feiertagjeweils von 15.00 – 18.00 Uhr
allerArt Bludenz
Verein zur Förderung von Kunst und Kultur
Remise
Am Raiffeisenplatz 1
6700 Bludenz
Kukuphi Kellergalerie
Werdenbergerstr. 26
6700 Bludenz
Die Ausstellung präsentiert die Neuzugänge an zeitgenössischer Kunst aus dem Jahr 2020, die in die Sammlung des vorarlberg museums eingehen. Im Jahr 2019 bestellte die Vorarlberger Landesregierung die Kunsthistorikerin Herta Pümpel und den Galeristen Erhard Witzel für drei Jahre als Ankaufsbevollmächtigte. Den beiden Experten steht ein Budget von jährlich 100.000 Euro zur Verfügung, um zeitgenössisches Kunstschaffen aus Vorarlberg bzw. Arbeiten mit direktem Vorarlberg-Bezug zu erwerben.
In Zusammenarbeit mit der Galerie allerArt, Bludenz, und der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg
Die Firma Metzler naturhautnah in Egg zeigt im Rahmen einer dreiteiligen Ausstellungsreihe Exponate aus der Sammlung des vorarlberg museums. Die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wählen jeweils ein Objekt aus und präsentieren es in ihrem Arbeitsumfeld – in Räumen, wo unter anderem Kosmetik- und Pflegeprodukte aus Molke hergestellt werden. Das ungewöhnliche Ausstellungsformat eröffnet den jährlich rund 10.000 Besucherinnen und Besuchern des Betriebs einen überraschenden Zugang zu Kunst und Kulturgeschichte Vorarlbergs. Führungstermine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Ein Projekt von iCP Institute for cultural policy in Zusammenarbeit mit Metzler Käse-Molke GmbH und vorarlberg museum.