Opernkino Am See

Ersatz für die abgesagten Bregenzer Festspiele am Bregenz Molo.

Christian Sams, Sa. 08. August 2020 um 20.20 Uhr

Geburtstagsgeschenk digital

"Während der Coronazeit haben die Tänzerinnen und Tänzer von netzwerkTanz ein Video gemacht, sozusagen Tanzen im Homeoffice. Das Video entstand als Geschenk für unseren „Schwesterverein“ in der Ostschweiz zum 20. Geburtstag. Aber so aufwendig wäre das ohne Corona nie geworden, so viel Zeit hätte niemand gehabt. Und so hat jeder alleine für sich zu Hause, im Garten in der Küche getanzt."

Brigitte Herrmann, 17. Juni 2020, netzwerkTanz

Corona Tagebuch eines Reisebus Chauffeurs aus Dornbirn

Samstag 16.05.2020 TAG 69

Bin heute bis halb zehn im Bett geblieben. Konnte nicht schlafen. War bis kurz vor fünf wach. Eigentlich war ich mehr oder weniger den Tag zu Hause. Vor dem Fernseher. Nachmittags noch schnell nach Lustenau um mir das neue Ticket Gerät erklären zu lassen, von Attila, dann anschließend zu Dietmar einen „Kaffee“ trinken. Eva hat dann schon auf mich gewartet bei mir daheim. Wir machten noch unseren Sport. 26 km mit dem Rad.

Gemütsverfassung: gefasst warten auf den Morgen. Ich war jetzt 69 Tage Arbeitslos, und die Vorfreude wieder arbeiten zu dürfen ist jetzt riesengroß. Mal schauen wie lange. Unser Gewerbe wird es noch ziemlich schwer haben wieder Fuß zu fassen. Aber es ist ein Anfang.

Gemütsverfassung: gut :-)

Gesamte Tagebuch lesen

Infected - Corona

Als ich am Beginn der Coronazeit im März zu Hause saß und hautnah spürte, wie der Virus in das kollektive Gedächtnis kroch, unseren Alltag jäh eine Zäsur verpasste, unsere Bewegungsfreiheit beschränkt wurde, wir nicht mehr arbeiten konnten, unsere Großeltern, Eltern und Kranken nicht besuchen konnten, manifestierte sich in meinem Alltag die ständige Frage, was wird es mit uns Menschen, unserer ganzen Gesellschaft machen? Wie werden wir beeinflusst? Welche Bilder bleiben in unseren Köpfen haften?

Mein Keramikkopf „infected“ von 2016 war ein Geschenk zu diesem Zeitpunkt. Ich traf mich also zum Frühstück mit dem Infizierten, um ihn zu befragen, wie es ihm während seiner Infektion im Kopf so ging.

Heute, etwas mehr als zwei Monate später, sind die Infektionszahlen sehr gering, die Lockerungsmaßnahmen ermöglichen uns allen einen beinahe „normalen“ Alltag.

Dennoch sitzt bei mir dieses kollektive „Gehorchen“, welches natürlich zu Beginn der Pandemie auch notwendig war, tief. Wie leicht und schnell sind Menschen zu beeinflussen? Was werden wir für zukünftige Pandemien daraus lernen? Welche Informationen sind im Zeitalter von Fake-News noch glaubhaft und verlässlich?

Der „infected“ trägt heute eine MNS-Maske, er steht auch immer noch unter Quarantäne, denn das was sich in seinem Kopf festgesetzt hat, wird sich nicht mit einer Impfung oder sonstigen medizinischen Behandlungen kurieren lassen. Nur neue Erfahrungen und Erlebnisse können ihm helfen, seine Corona-Gedanken verblassen zu lassen.

Keramikkopf „infected“, Ewald Hotz, 27. März 2020

Umarmungsarmut 

Schauspieler Johny Ritter und Tänzerin Silvia Salzmann stehen seit 2019 zusammen auf der Bühne. Nur momentan geht das nicht. Die Arbeitskollegen und Freunde begegnen sich auf der Bühne normalerweise sehr körperlich und nah. Auch das geht momentan nicht. Darum haben sie sich in Bregenz getroffen um sich mit Abstand zu umarmen.

Ein Beitrag zum Projekt "performance mit abstand" von Studio Haesel (Sarah Mistura und Kirstin Tödtling)

Alle Kurzvideos

Schüler*innen der MS Egg über ihre Corona-Zeit

"Ich habe viel Neues erlebt in dieser Zeit. Ich kann jetzt auch Kochen. Mama hat mir beigebracht wie man PIZZA macht und am besten schmeckt sie wenn sie Papa im Grill macht." (Claudio Feurstein, Egg)

Die SchülerInnen der 2b haben Berichte über ihre Gefühle, Ängste, ihren Alltag und ihre Wünsche in der Coronazeit geschrieben.

Alltag in der Arztpraxis

Auch in unserem Beruf macht sich die Corona Zeit in der Darstellung, im Ablauf und im Umgang mit unseren PatientInnen sichtbar und spürbar bemerkbar.

Praxis Dr. Doringer, Bregenz, Foto: Doringer, 28. April 2020

Presseaussendung Schuleröffnung

Wie andere Schulen stellt auch die Volksschule Gisingen-Sebastianplatz aktuelle Informationen für Schüler, Eltern und Lehrer auf ihrer Website online. Ergänzt werden diese Informationen durch Mails an Kinder und Eltern (klassen- oder gruppenweise) durch die Klassen- oder Speziallehrpersonen. Eine Presseaussendung zur Schulöffnung hat uns unter anderem erreicht.

Ruth Allgäuer, Klassenlehrerin

Trost am Rhein

Als „Heimweh-Österreicherin“, wohnhaft auf der Schweizer Seite des Rheins tröste ich mich mit täglichen Spaziergängen am Rhein über die Krise hinweg. Die Auswahl der Fotos für mein „Corona - Fototagebuch“ zeigen die verschiedenen Natur-Stimmungen und wohl auch eine gewisse Monotonie des Wartens. Hier war die ehemalige Holzbrücke von Au, Oberfahr nach Lustenau, das gegenüberliegende Haus zeigt das damalige Zollgebäude.

Margit Bartl-Frank

"28 Tage - Der (nicht) ganz normale Wahnsinn"

Dieses eBook von Gabriele  Stöger begleitet sie und ihre Familie die ersten 28 Tage des Lock-Downs bis inklusive Ostersonntag.

Buch lesen

Unterwegs mit dem E-Bike

So wie viele in der Wohnung verschanzen, dass konnte ich mir nicht vorstellen. Daher war ich täglich mit dem E-Bike unterwegs. Mit den Incoming (Student*innen) der FH Vorarlberg, die aus unterschiedlichen Teilen der Welt gekommen sind, hatte ich täglich Kontakt, daher hatte ich auch keine Angst, mich anzustecken.

Bei meinen Touren durch das Land fand ich immer wieder unterschiedliche Bildmotive zum Fotografieren. Das ungewöhnlichste Erlebnis war bei der Dornbirner Sparkasse, wo eine Mitarbeiterin vergessen hatte der Bankomat abzuschließen. Auch ein Tag zuvor, ein abgebranntes Autohaus in Götzis, war ein interessantes Motiv!

Harald Dona

Was habe ich gemacht in dieser ruhigen Zeit?
Was habe ich gemacht, als man nicht aus dem Haus gehen durfte im März/April 2020?

Ich habe mich über jedes persönliche
seltene Telefongespräch gefreut.

Das Einkaufen von Lebensmitteln
war mein Treffpunkt mit Leuten außerhalb der Familie.

Aus der Not heraus habe ich wieder
einmal selbst eine Pizza mit Hefe gebacken.

Wir haben unsere Geburtstage ohne Handschläge,
ohne Küsse und ohne Gäste gefeiert.

Mein Sohn hat sich in dieser Zeit für Pflanzen interessiert
und wir haben Sonnenblumen gepflanzt

Wir haben als Familie
an vielen Abenden den Sonnenuntergang beobachtet.

Mein Drucker ging mir in dieser Zeit kaputt.
Ich habe einen 10-Jahre alten Gebrauchten gekauft.

In dieser Zeit habe ich mich nicht mehr geschminkt.
Denn unter der Maske sieht man das nicht.

Ich brauchte in dieser Zeit keine neuen Sachen.
Auf Konsum hatte ich keine Lust.

Mein Sohn hatte Sehnsucht nach seinen Freunden.
Er begann mit ihnen täglich eine Stunde lang zu telefonieren.

Der kleine Lebensmittelladen mit den gesprächigen Verkäuferinnen
war eine wertvolle Insel für mich in dieser einsamen Zeit.

Die Verkäuferinnen mit Maske im kleinen Lebensmittelgeschäft
waren sehr freundlich. Ihre Augen haben gelächelt.

Das war in diesen einsamen Tagen sehr schön.

Larina Blum

performance mit abstand

Eine Bühne im klassischen Sinne gibt es derzeit für Kunst- und Kulturschaffende leider nicht. Möglichkeiten sich auszudrücken lassen sich aber finden: Unter dem Titel "Performance mit Abstand" filmen die Fotografinnen Sarah Mistura und Kirstin Tödtling kurze Darbietungen (2-6 Minuten) von Künstler*innen (zuhause im Fenster, in der Stadt,…), und machen sie gemeinsam mit einer kleinen Foto (Doku)-Strecke für alle zugänglich:

? ein Ausdruckstanz von Silvia Salzmann am Kornmarktplatz
? eine Performance am Fenster von Natalie Fend zu einem Text von Jane Goodall
? ein Gespräch über Ängste und den neuen Alltag mit dem Grafiker Reinhold Luger: "Jage die Ängste fort, und die Angst vor den Ängsten" zitiert er die Dichterin Mascha Kaléko. Seine Ausstellung im Vorarlberg Museum musste aus gegebenen Anlass unterbrochen werden. Genießen Sie jedoch die digitalen Angebote zur Ausstellung!

zu "Performance mit Abstand"

Home-Office Schule - der Coronablog. Eltern- und Lehrersicht der Dinge

Das war noch nie da. Ein Virus hat alles verändert. Nachdem ich die Schüler*innen quasi dazu verdonnert habe, die Geschehnisse zu dokumentieren, damit sie als Zeitzeugen fungieren können und gleichzeitig natürlich Texte produzieren, möchte ich mich ebenso dazu verpflichten, die täglichen Vorkommnisse zu kommentieren. Deshalb also: Der Corona-Blog ...

Frau Seeger ist Lehrerin am BG Blumenstrasse, Bregenz

Ich bin Vorarlberger Künstler im Lockdown mit Familie an der Cite des Arts in Paris. Hier ist das Video einer Performance zur Sozialen Distanz, die wir in einer Gruppe vor zwei Wochen durchgeführt haben.

Video: Dominik Rinnhofer

Pfänderrunden geben mir Energie und Kraft , besonders jetzt in Corona-Zeiten schätzt man Berg & See noch mehr.

Bei uns in Damüls wäre gestern am Weißen Sonntag Saisonende gewesen, wenn nicht vor 5 Wochen der furchtbare Virus uns vor die Tatsache gestellt hat, alles zu schließen – alle Hotels und Pensionen, Lifte und Seilbahnen, auch unser Skimuseum und die Kirche. Das Wetter der letzten fünf Wochen war sensationell und der Schnee ebenso. Skitouren sollte man nicht unbedingt unternehmen, höchstens im Nahbereich.

Versehentliche Grenzüberschreitung - unterwegs mit der Fotografin Sarah Mistura und ihrer Kollegin Kirstin Tödtling

Als wir an der Raststation Hörbranz/Lindau stehenbleiben wollten um ein paar Fotos zu schießen, fuhren wir ohne es zu ahnen direkt auf die bayrische Grenzkontrolle zu. Da wir auf der Autobahn umgehend in die Kontrollen geleitet wurden und die Raststation geschlossen ist, hatten wir gar keine Möglichkeit stehenzubleiben und so kam es, dass wir genau diese Geschichte den sehr organisiert wirkenden bayrischen Polizisten erzählten. Diese hatten unseren Fauxpas verstanden und informierten ihre Kollegen
an den abgesperrten Positionen. So wurden wir von der Polizei einmal im Kreis geführt um zur österreichischen Grenzkontrollen zu gelangen. Dort angekommen haben uns drei junge Soldalten empfangen.

Nach unserer Erklärung wollten sie eine Bestätigung, dass wir in Österreich leben und dass wir eben nicht in Deutschland waren. Die Wiener Herrschaften haben uns trotz Auto mit Bregenzer Kennzeichen und unseren österreichischen Ausweisen nicht geglaubt und sagten, dass fast jeder erzählen würde, er wäre nicht im
anderen Land gewesen und dass ich so nicht nach Österreich einreisen dürfe. Ich hätte die Option jetzt für zwei Wochen in Quarantäne zu gehen oder in Deutschland eine Bestätigung zu holen, dass ich mich nicht dort aufgehalten hatte. Es half alles nichts. Auch die Bitte die deutsche Grenzkontrolle anzurufen oder anzufunken wurde mit einem „Nein“ abgetan. Und so mussten wir uns wieder in den Stau Richtung bayrischer Grenzkontrolle begeben. Die deutschen Polizisten waren verständnisvoll, überprüften nochmals unsere Daten, kontaktierten die österreichische Grenzkontrolle, erklärte die Lage und führten und abermals zur österreichischen Grenze, an der wir nun wortlos mit einem Kopfnicken durchgelassen wurden. Die Kuriosität war. Meine Arbeitskollegin hat einen Pendler Ausweis, also die nötigen Papiere für die Überquerung der Grenze, da sie als Österreicherin in Deutschland lebt und ab und an nach Hörbranz ins Büro muss. Was richtig ist, da wir als freischaffende Fotografinnen eben trotz Krise arbeiten MÜSSEN. Ich hingegen hätte für die selbe Tätigkeit ohne die nötigen Papiere in Quarantäne sollen? Abgesehen davon,
dass dies so nicht passiert ist, fühlt sich das nicht ganz schlüssig an. Tja. Ob diese seltsame Situation entstanden ist durch ein Kommunikationsproblem, ein etwas überspitztes Ausleben der Macht oder Ratlosigkeit seitens des Militärs oder vielleicht doch nur der Versuch einer akribischen Ausführung der etwas wackeligen Gesetze momentan, das kann ich so nicht beurteilen. Bestimmt ist der ganze Spuk auch auf unser etwas naives Verhalten zurückzuführen. Und somit werde ich wohl keine ordentlichen Fotos von der Grenzsituation auf der Autobahn Hörbranz/Lindau bekommen. Ein paar Schnappschüsse gibt es dennoch. Wenn es nochmal ein Versuch der Überquerung geben sollte, dann nur noch an den kleinen Grenzen, an denen die Grenzkontrollen Augenkontakt halten könnten. Ansonsten „Goodbye Germany“. See you later.

Manchmal hat einer am nächsten Morgen schon einen neuen Besitzer gefunden.

Am Anfang der Ausgangseinschränkungen habe ich, (schon traurige Oma von 5 kl. Enkelkindern), meine Wohnung malträtiert und auf Hochglanz gebracht. Bin ganz tapfer und führe ein trotz allem sehr strukturiertes Leben... ?. Am frühen Morgen 1 1/2 Stunden walken am Alten Rhein. Da begegnen mir täglich die gleichen 5 Leute. Ein älteres Ehepaar das sowie ich auch fit bleiben möchte. 2 noch eher junge Frauen die seit 15 Jahren zusammen die Morgenrunde joggen. Die machen das auch jetzt, halt auf Abstand. Und einen einsamen älteren Herrn der wohl ganz viel Respekt vor Frauen. Oder vielleicht Angst dass die Corona Viren doch herumdüsen wie eine Drohne und auf ihn losgehen.

Er verduftet sich immer irgendwie in die Büsche. Macht er aber nicht nur bei mir. Nicht zu vergessen auch mein tägliches Rendezvous mit der Nilgans Familie. Die 7 Jungen sind mittlerweile fast erwachsen geworden. Hasen, Rehe jede Menge Eichhörnchen und die üppig schöne Natur lassen keinen Platz für trübe Gedanken. Dann geht es wieder Heim zum ausgedehnten Frühstück während der 9 Uhr Nachrichten. Meist nehme ich auch noch den VORTURNER vom ORF mit bevor ich mich ins Bad begebe. Die Morgentoilette ist schnell erledigt, denn der Spiegel lügt nicht. Spätestens bei der Frisurenkontrolle verlasse ich fluchtartig das Bad ?. Bis dann noch sämtliche Telefonate und Videoanrufe mit Familie und Freunden erledigt sind ist es schon ca. 11:00. Irgendwie sehe ich auch laufend irgendwelche Abbildungen von Corona ?. Jedes Mal hat mein GEHIRNKASTL dann nach irgendwas gesucht das ich aber nicht gleich einordnen konnte.... Beim räumen im Kellerabteil hatte ich dann einen Geistesblitz. Ich habe den Karton mit meinen Acrylfarben entdeckt. Da wusste ich plötzlich woran mich die virtuellen Bilder von den Corona Viren ? erinnern. Vor Jahren habe ich mal für einen guten Zweck Steine bemalt und verkauft. Da ich aber sehr vieles besser kann als malen, habe ich Tüpfelscheißer die Steine mit Mandalas in Pünktchentechnik verziert. Das mache ich nun wieder. Schicke ihnen ein Foto mit. Habe schon etliche des Morgens mitgeschleppt zum Alten Rhein. Diese dort auf einem Baumstumpf oder sonst an einem netten Plätzchen abgelegt. Manchmal bleibt einer länger liegen. Manchmal hat einer am nächsten Morgen schon einen neuen Besitzer gefunden. Das freut mich dann besonders. Dann weiß ich, dass ich vielleicht jemandem eine kleine Freude machen konnte. Und so fülle ich nun meine Nachmittage mit meiner CORONASTEINMALEREI. Noch eine kleine Runde mit dem Fahrrad durchs Gelände. Schon ist der Tag vorbei und Morgen beginnt das Rädchen wieder neu...

Marlene Bickel, 14. April 2020

Mir ist gleich zu Beginn der Krise ein Lied quasi in den Schoß gefallen.

Wir erleben die Krise bis dato ziemlich entspannt. Wir haben ein Haus, einen Garten und nur ein Volksschulkind, die anderen beiden sind noch kleiner. Die Lernpakete sind daher überschaubar, das schöne Wetter tut sein übriges, dass wir uns (noch) rundum wohl fühlen. Mein online-Shop mit Produkten für Kinder (Teddy Eddy Kinderlieder und -geschichten) läuft seit Beginn des Shut-down ebenfalls gut - ich darf mich daher wirklich nicht beschweren. Auch wenn ich uns allen wünsche, dass diese stürmisch-dynamische Zeit (wie sie eine Kollegin aus Deutschland kürzlich betitelte) bald vorbei ist, wir alle gesund aufatmen können und alles wieder ins Lot kommt. Vor allem auch die wirtschaftliche Seite!

Mir ist gleich zu Beginn der Krise ein Lied quasi in den Schoß gefallen. Ich musste es schreiben und umsetzen. Es ist ein Lied, dass uns allen Mut machen soll durchzuhalten, zusammenzuhalten und uns auf die guten Tage zu freuen, die bestimmt bald kommen werden. "Lasst uns zusammenhalten". Wir schaffen das!

Ingrid Hofer, 14. April 2020

Playmobil-Figuren

Ostern 2020 - Weil wir die Familie nicht zum Osterfrühstück einladen können, haben die Kinder für jedes Familienmitglied eine passende Playmobil-Figur herausgesucht und sie in unserer Tischmitte platziert. Wir freuen uns darauf unsere Lieben irgendwann wieder in den Arm nehmen zu können.

Cornelia Mennel, 13. April 2020

Wir spielen am Esstisch Tischtennis

Wir sind eine Familie aus Hohenems. Ursprünglich kommen wir aus Deutschland. Mein Mann und ich sind 2007 aus beruflichen Gründen ins Ländle gekommen, mit unserem ersten Sohn. Seitdem ist unsere Familie um zwei weitere Söhne gewachsen, jetzt sind die Jungs 16, 12 und neun Jahre alt. Unser Großer arbeitet bereits, er ist Lehrling die beiden Jüngeren gehen zur Schule. Aktuell natürlich nicht, sie sind zu Hause und haben Osterferien. Ab Dienstag gibt es wieder Homeschooling. Anbei ein Foto von den beiden an ihrem Arbeitsplatz. Seit den Ausgangsbeschränkungen hat sich bei uns auch sonst viel verändert.

Ich selbst gebe sonst Kurs beim Verein Elki in Dornbirn. Diese finden aktuell nicht statt. Ich hätte eigentlich am 31.3. eine OP am Fuß gehabt. Sie wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Milo, der Jüngste, trainiert sonst 13 Stunden pro Woche am Nachmittag im Olympiazentrum in Dornbirn. Er ist Kunstturner. Jetzt trainiert er fast täglich 1,5h mit der App Zoom per Videokonferenz mit seinem Trainer und Teamkollegen im Wohnzimmer unserer Wohnung. Jona, unser Lehrling sollte zwei Wochen lang nicht arbeiten gehen, jetzt darf er unter Schutzmaßnahmen wieder auf die Baustelle, er ist froh, weil es zu Hause ohne Kollegen langweilig ist. Er ist auch Feuerwehrmann, aber momentan finden keine Treffen, Schulungen oder Übungen statt. Wenn der Piepser geht heißt das nicht er müßig sofort los. Nur bei Großbränden darf die gesamte Truppe löschen helfen. Sonst gilt: es gibt drei Einsatzgruppen, jede ist eine Woche zuständig, dann die nächste usw. Die Kinder dürfen ihre Freunde nicht treffen, die sie sonst fast täglich sehen, deshalb ist die Familie wichtiger geworden. Wir spielen am Esstisch Tischtennis und die Kinder sind kreativer als ohne Corona. Es wird beispielsweise wieder gemalt. Besonders beliebt sind Kuchen backen, Brot backen, nähen. Wir haben Gesichtsmasken für uns und die halbe Verwandtschaft in Deutschland genäht und auch Freunde und Nachbarn beglückt. Mein Mann geht weiterhin fast ganz normal arbeiten. Er ist Grenzgänger in Liechtenstein und wird jetzt täglich an der Grenze kontrolliert. Er kauft ein, aber seltener als sonst, ich bleibe zu Hause und schreibe Einkaufszettel. Wir haben auch schon liefern lassen: Schreibwaren, unseren Lieblingsessig, Eis und frisches Obst vom Fruchtexpress. Und kontaktlos einkaufen, beim Blumenladen mit Kasse vor der Ladentür, geht ja jetzt auch. Wie viele Familien haben auch wir einen Regenbogen ins Fenster gehängt und schauen nach Regenbögen, wenn wir unsere tägliche Bewegungsrunde in der Nachbarschaft drehen. Bisher geht es uns gut, vielleicht aufgrund des tollen Wetters. Ostern bekommen wir sonst Besuch von unserer Familie oder wir fahren nach Deutschland, dieses Jahr war das nicht möglich. Oma hat uns ein Paket über migros online bestellt, mit unseren liebsten frey Osterhasen. Wir wussten vorher nicht, das es einen online shop der migros gibt, extra für Österreich.

Kerstin Stöcker, 14. April 2020

Ich sage, ich muss grad so lachen, weil sonst weine ich.

Eine Frau vor dem Supermarkt findet am Boden meine verlorenen Rabattkleberchen und ruft mir nach, ob ich sie noch möchte. Ich sage ja, bedanke mich, und wir gehen aufeinander zu. 1,5 Meter vor mir, quasi in Griffweite, fällt ihr ein: Aaah das soll man ja nicht mehr, und legt mir die Kleber zu meinen Füßen. Ich, mit Maske (1.Tag), eh schon schräg, sage nur danke und räume meinen Einkauf ins Auto und bekomme während dessen einen Lachanfall.

Ein Mann vor dem Geschäft hat alles beobachtet und lacht herzlich mit. Ich sage, ich muss grad so lachen, weil sonst weine ich. Wir hatten noch ein super nettes Gespräch (mit viiiel Abstand versteht sich), das sehr motivierend war, und zum Durchhalten anregte. Die nette Dame kam auch noch mal dazu und wir konnten zusammen über diese skurrile Situation schmunzeln.

Simone M.

Es war für mich ein beklemmendes Gefühl und fühlte mich ständig beobachtet. ...

Nach der Meldung, dass die Mundschutzausgabe auf den 06.04.2020 verschoben wurde, war ich heute erstaunt das es doch Masken gab. Zuerst holte ich mir einen Einkaufswagen und bekam gleich ein Desinfektionsmittel von einer mit Mundschutz geschützten jungen Frau in die Hand gesprüht.

Danach ging es Richtung Eingangsschleuse und ich sah zwei Männer vom ÖWD, die den Eingang kontrollierten und keine Person ohne Mundschutz in das Geschäft hineingehen ließen. Ein Mitarbeiter vom Interspar hat mir dann einen Mundschutz mit einer Erklärung dazu gegeben wie ich den Mundschutz zu tragen habe überreicht.

So, nun geht es also mit Mundschutz zum Einkaufen! Es war für mich ein beklemmendes Gefühl und fühlte mich ständig beobachtet. Ich bin es ja gewohnt, mit Masken auf dem Kopf, entweder in den Feuerwehreinsatz oder tauchen zu gehen. Aber das bin ich nicht gewöhnt. Nachteil mit dem Mundschutz, die Brille läuft ständig an!  Das heißt, Brille hinausschieben und wenn ich etwas lesen soll, die Brille wieder heruntergeben.

Sogar einen Platz für meine gebrauchten habe ich auch schon, sie hängen nun an meinem Rückspiegel im Auto… und täglich werden es mehr. Mal schauen, wie viele dort Platz finden werden.

Gerald N.