23. November 2019 – 30. August 2020
Vernissage: Fr, 22. November, 17.00 Uhr
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Ob beim Flint-Festival (1970/71) oder bei den Bregenzer Randspielen (1972–1976) – der Grafiker Reinhold „Nolde“ Luger war einer der Anführer der kulturellen Protestbewegung in Vorarlberg und lieferte stets gleich die passenden Drucksorten mit: bissige Plakate, Karikaturen, Pamphlete und Flugblätter. Später, von 1983 bis 2003, entwarf er für die Bregenzer Festspiele zeitlos schöne Plakate zu sämtlichen Opernproduktionen. Heute kennt beinahe jeder in Vorarlberg Arbeiten des Grafikers: Denn er zeichnet verantwortlich für Logos von Städten und Gemeinden, für die Gestaltung von Stadt- und Landbusflotten samt den typischen Stelen an deren Haltestellen, er entwarf Leitsysteme für Gebäude und öffentliche Räume. Eingebettet in den kultur- und zeitgeschichtlichen Kontext bringt die Ausstellung zahlreiche Beispiele aus Lugers konstruktiv kritischem Schaffen.
In Zusammenarbeit mit der Vorarlberger Landesbibliothek.
Vorarlberger Privatsammler zeigen – manche erstmals – Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken der berühmten Künstlerin aus ihrem Besitz. Zudem ist es der Kuratorin Bettina Baumgärtel gelungen, verschollen geglaubte Werke aufzuspüren. Hochkarätige Leihgaben aus öffentlichen Sammlungen wie dem Victoria and Albert Museum in London ergänzen die Schau. Kauffmann (1741–1807) war bereits zu Lebzeiten ein Mythos, ihre Kunst gilt als wegweisend für den Klassizismus. In Dessau 2018 mit großem Erfolg gezeigt, ist die Ausstellung nun im vorarlberg museum und im Angelika Kauffmann Museum in Schwarzenberg zu sehen.
In Zusammenarbeit mit dem UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz in Sachsen Anhalt, dem Angelika Kauffmann Museum Schwarzenberg und dem Angelika Kauffmann Research Project (AKRP).
16. März - 05. Mai 2019
Vernissage: Fr, 15. März, 17.00 Uhr
In weltweit rund 30 Städten war die Wanderausstellung über die neuere Architektur und Handwerkskunst Vorarlbergs bisher zu sehen. Sie wurde vom Außenministerium und der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg für die österreichischen Kulturforen initiiert und gibt einen Überblick über die Entwicklung der sogenannten Vorarlberger Bauschule, von ihren Anfängen in den späten 1950er Jahren bis in die Gegenwart. Anhand von Fotografien, Plänen, Texten und Interviews werden die Bedingungen dieser Erfolgsgeschichte nachvollziehbar: eine Mischung aus innovativen Architekten und Bauherren, ein profundes Wissen um lokale Baumaterialien, liberale Baugesetze und der hohe Stellenwert von Tradition und innovativem Handwerk. Ehe das vorarlberg museum die Ausstellung in die Sammlung übernimmt, wird sie noch einmal gezeigt.
Was blieb vom einst mächtigen Römischen Imperium?
Mit dieser Frage befasst sich der österreichische Fotokünstler Alfred Seiland (geb. 1952) in seinem groß angelegten fotografischen Projekt Imperium Romanum. Seit 2006 dokumentiert er architektonische und landschaftliche Spuren der römischen Antike rund um das Mittelmeer und in den angrenzenden Gebieten. Ihn interessiert, wie die Menschen der Gegenwart mit den historischen Stätten umgehen, was die moderne Zivilisation, was Alterungs- und Verwitterungsprozesse aus den Überresten der Antike machen. In seinen Fotoarbeiten thematisiert Seiland Spannungsfelder zwischen historischem Kapital und zeitgenössischer Vermarktung, musealer Pflege und touristischer (Ab-)Nutzung, zwischen Erhaltung und Zerstörung des antiken Erbes.
Die sonnenverbrannten Holzhütten und Ställe, die sich malerisch an die Berghänge des Montafon schmiegen, sind heute vielen ein Erholungs- und Sehnsuchtsort. Früher waren sie mit harter Arbeit für die Bauern verbunden: Sie zogen mit ihren Tieren dem Futter hinterher, um die Weiden im Tal zu schonen. Diese Geschichte wird heute von romantischen Maisäß-Bildern überlagert. Wie sind diese Bilder entstanden? Inwieweit deckt sich die Idylle mit dem Erlebten? Was sind Maisäße heute? Die Künstler Bernhard Garnicnig, Matthias Garnitschnig, Claudia Larcher und Tobias Maximilian Schnell haben ein Montafoner Maisäß bezogen und sind in ihren Arbeiten diesen Fragen nachgegangen.
In Zusammenarbeit mit Kairos Wirkungsforschung & Entwicklung, den Montafoner Museen, dem Stand Montafon und dem ORF Vorarlberg.
Die Todesangst begleitete den 1957 geborenen Christoph Lissy seit Kindertagen. Halt boten ihm die Künste. Der ohne leiblichen Vater aufgewachsene Künstler nennt Beethoven seinen „Vater Nummer eins“. Auch Miles Davis oder Bruno Gironcoli, bei dem er Bildhauerei studierte, beeindruckten und beeinflussten ihn – als Väter drei und fünf. „Dann starb ich“, sagt Lissy. Hirnblutung. Koma. Nahtoderlebnis mit einem Engel, dem achten Vater, der ihn in die Welt zurückschickte. Der in Wien und Hörbranz lebende Künstler dankt in dieser Ausstellung mit monumentalen Bildskulpturen jenen Menschen und Mächten, die ihm sein Leben – sein Überleben – möglich machten.
Die Künstlerin Grid Marrisonie zeigt ihre 2012 entstandene Fotodokumentation über das leerstehende Bregenzer Marienheim. Die mit einer analogen Kleinbildkamera aufgenommenen Bilder sind eine Erinnerung an den Ort und an die Menschen, die mit ihm verbunden waren. Agathe Fessler (1870 – 1941) gründete 1905 das Marienheim, um entlassenen Dienstbotinnen zu helfen. Die Geschichte dieser engagierten Frau, die als Pionierin der modernen Sozialarbeit in Vorarlberg gilt, erzählt die Künstlerin mithilfe von Installationen. Persönliche Dokumente und ein Tagebuch erlauben weitere Einblicke in Fesslers Leben und Wirken, zeigen unter anderem, dass sie aufgrund ihres selbstbewussten Auftretens der kleinstädtischen Bevölkerung suspekt war und ihre Aktivitäten sabotiert wurden.
Zeugnisse schamanistischer Praktiken, Artefakte fremdartiger Kulturen, exotische Fetische und kultische Werke unbekannter Stämme – mit I’m the Indian of the group geht die Auseinandersetzung mit der Sammlung zeitgenössischer Kunst des Landes Vorarlberg in die vierte Runde. In einem Gespräch, zu hören im zweiten Obergeschoß des Museums, unterhalten sich die Kuratoren Pirmin und Severin Hagen über die soziokulturellen und künstlerischen Hintergründe dieses Teils der Sammlung. Zu sehen sind die Arbeiten im Druckwerk Lustenau.
In Zusammenarbeit mit dem Druckwerk Lustenau.
Geld – Schuld – Schulden. Die Ausstellung thematisiert, worüber sonst gerne geschwiegen wird. Wieviel ist genug? entstand anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums der Schuldenberatung des Instituts für Sozialdienste (ifs) und war 2018 im Atrium des vorarlberg museum zu sehen. Das zum Bayerischen Nationalmuseum gehörende Schulmuseum in Ichenhausen hat die Schau übernommen.
Die Ausstellung präsentiert die Neuzugänge der Sammlung zeitgenössischer Kunst des Landes Vorarlberg. In Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung des Landes, dem vorarlberg museum und der Galerie allerArt in Bludenz als Gastgeberin werden alle Neuerwerbungen des letzten Jahres gezeigt, die das Ankaufsteam Claudia Voit und Peter Niedermair getätigt haben. Sie wurden von der Kunstkommission des Landes für 2016 bis 2018 als Ankaufsbevollmächtigte bestellt und verfügten über ein jährliches Budget von 90.000 Euro.
Kombiticket vorarlberg museum & Angelika Kauffmann Museum Schwarzenberg: 13 Euro regulär/ 11 Euro ermäßigt.
Freie“ Schülerarbeiten von 15-jährigen Knaben
19. Februar bis 26. Mai
Ein radikaler Umgang mit der Sammlung zeitgenössischer Kunst des Landes Vorarlberg: Die Kuratoren Severin und Pirmin Hagen machen durch Verzicht auf die Sammlung aufmerksam – fünf Schaufenster im zweiten Stock bleiben leer. Stattdessen kann man dort den Künstlern über sogenannte Sound-Duschen acht Stunden beim Philosophieren zuhören. Es geht den beiden dabei nicht um einzelne Werke, sondern um prinzipielle Fragen des Sammelns und um allge-meingültige Ordnungsprinzipien. Sie behaupten: Fünf Kategorien sind ausreichend, um die Sammlung zeitgenössischer Kunst neu zu sortieren. Jeder dieser Kategorien widmen die Hagen-Brüder bis 2020 eine Schau im Druckwerk Lustenau. „Freie“ Schülerarbeiten von 15-jährigen Knaben ist die dritte Ausstellung.
17 September 2019 – Jänner 2020: I’m the Indian of the group